02.06.2007: Mauersegler im Kasernengelände

An
Oberbürgermeister Hartwig Reimann

Anfrage vom 2. Juni 2007
Mauersegler im Kasernengelände/Asylbewerberheim


Im letzten Bauausschuss bzw. Stadtrat war davon die Rede, dass die ehemalige Kasernenanlage/ Asylbewerberheim so bald wie möglich, nach endgültigem Auszug der Asylbewerber, abgerissen werden soll.

Ich möchte Sie als Pflegerin für Umwelt und Naturschutz rechtzeitig auf folgenden Konflikt hinweisen:
In diesem Gebäude befinden sich ca. 50 Mauerseglerbrutstätten. Der Mauersegler ist nach Bundesnaturschutzgesetz vom 25.03.02 gemäß § 10 Abs. 1 Nr 10 eine besonders geschützte Vogelart. Nach § 42 Abs. 1 Nr. 1 BNatschG ist es verboten, "Wild lebenden Tieren der besonders geschützten Arten nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen, zu töten oder ihre Entwicklungsformen, Nist-, Brut-, Wohn- und Zufluchtstätten der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören." Die Brutplätze dürfen nicht entfernt werden und sind ganzjährig geschützt. Vor allen Baumaßnahmen muss in jedem Fall eine Befreiung bei der obersten Naturschutzbehörde eingeholt werden, wenn sich am Gebäude Niststätten von geschützten Vögeln befinden.

Ich bitte deshalb dringend zu veranlassen, dass die Artenschutzbeauftragte der Regierung von Mittelfranken umgehend informiert und gehört wird. Im Hinblick auf den Bestand der geschützten Mauersegler sollte auch eine neue Nutzung des Gebäudes ohne Abriss in Erwägung gezogen werden. Wenn weiterhin mit einem Abriss zu rechnen ist, müssen möglichst umgehend, das heißt noch lange vor Abriss, neue Brutmöglichkeiten im Kasernengelände durch künstliche Nisthilfen im Bereich des Museums oder des Förderzentrums in Absprache mit den entsprechenden Fachbehörden geschaffen werden.

Künstliche Nisthilfen werden häufig erst nach einen Zeitraum von mehreren Jahren angenommen werden. In vorliegenden Fall müssen in einer ungewöhnlich hohen Zahl und außerdem nur mit großem Aufwand Nistmöglichkeiten ersetzt werden. Es ist deshalb dringend erforderlich, sofort eine einigermaßen naturverträgliche Lösung zu entwickeln.

Ich bitte um Klärung.

Karin Holluba-Rau
Pflegerin für Umwelt und Naturschutz

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