Karin Holluba-Rau
Pflegerin für Umwelt und Naturschutz der Stadt Schwabach
Albersreuther Weg 17
91126 Schwabach


An das
Referat für Stadtplanung und Bauordnung
z.H.v. Frau Woepke
Stadtplanungsamt
91126 Schwabach


B-Plan P-5-75, 7. Änderung für das Gebiet Am Falbenholz (Nördlicher Teil), Bereich Bremer Straße und Teilbereich 2 Hansastraße – B-Plan und Innenentwicklung

Sehr geehrte Damen und Herren


Ich bedanke mich für die Beteiligung im Rahmen der Träger öffentlicher Belange als Pflegerin für Umwelt und Naturschutz an der 7. B-Planänderung  für das Gebiet Falbenholz, Teilbereich Bremer Straße  und Teilbereich Hansastraße, Innenentwicklung

Folgende Anregungen sind aus Naturschutz- und Umweltgründen zu beachten

  • Der in den 70er Jahren entwickelte B-Plan für das Gewerbegebiet am Falbenholz war damals bewußt so gestaltet worden, dass von dem ursprünglichen Waldgebiet im Rahmen einer Grundbegrünung der Charakter des Gebietes weiterhin einiger Maßen erhalten bleiben sollte. Man wollte Gewerbe bewußt mit Grün gestalten, damit die zunehmenden Belastungen durch Verlust von nahem Erholungsgebieten und weiter zunehmender Luftverschmutzungen gemindert wurde.

  • Auch heute besteht weiterhin das Bedürfniss nach Nähe von Wald und somit nach Erholungsgebieten und Luftreinhaltungsgebieten. Durch den ständig wachsenden Druck von weiteren Gewerbegebiets-ausweitungen und neuen Ausweisungen, hat die Konkurrenz von Flächennutzung so zugenommen, dass ein weiterer radikaler Eingriff in die Landschaft für viele Menschen auch aus dem Blick vom vielseitigen Bedarf von Boden - Wasser, Luft, Nahrungsproduktion, Erholungsraum, Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere, Energiequelle,.....-  kaum mehr erträglich scheint.

  • Auch bei einer weiteren Verdichtung von Gewerbeansiedlung, die aus Gründen von Landknappheit  manchmal sinnvoll erscheint, sollten Grundgrünzüge, die bereits vor 40 Jahren gut begründet eingerichtet wurden, möglichst erhalten bleiben, damit Gewerbeflächen auch für das Auge ertragbar bleiben und zugleich für Durchlüftung sorgen.

  • Deshalb ist im Fall Falbenholz zu prüfen, ob und wo Nachverdichtungen ohne Abholzungen möglich wären z.B durch höhere Bebauung oder Konzentration von Bebauung. Übermäßige Versiegelungen sollen vermieden werden. Bei evtl notwendigen weiteren Ausweisungen von PKW-Parkfächen soll auf größtmögliche Durchlässigkeit für Regenwasser geachtet werden.

  • Desweiteren wäre es sinnvoll, das gesamte Gewerbegebiet am Falbenholz mit Hilfe eines neuen B-Planes einschließlich eines Grünordnungsplanes in seiner Gesamtheit zu prüfen und zu beplanen, damit naturschutzrelevante Gesamtauswirkungen geprüft werden können.

  • Desweiteren ist der gesamte Baumbestand zu kartieren, damit wertvolle, naturschutzrelevante  Bäume vor weiterer Bebauung gezielt geschützt, bzw unter Schutz gestellt werden können.

  • Der Grünzug Ecke  Falbenholzweg/Berliner ist als natürliches Gestaltungselement im Straßenraum zu erhalten. Er wirkt auflockert, beruhigend, relativ natürlich und dämpft Verlärmung und die  Verschandelung durch das Gewerbegebiet.

  • Der Grünzug von der Hansastraße zum Pulverhausweg (siehe Luftbild) hinter dem Edeka-Ausliefungslager ist noch der einzige zusammenhängende Waldstreifen aus der Zeit der Errichtung dieses Gewerbegebietes in seiner Ursprüglichkeit und solltes deshalb erhalten bleiben.

  • Es soll zusätzlich geprüft werden, ob an anderen Stellen im Falbenholzgebiet außerhalb der jetzigen Erweiterungsplanungen neue Grüngestaltungen erfolgen könnten, die sich zu notwendigen Trittsteinen der Natur für Biotopzusammenhänge entwickeln können.

  • In Zukunft sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass B-Planänderungen vor Rodungen erfolgen. Dann wäre auch eine naturschutzrelevante Stellungnahme auf Grund von Kriterien einer Bestandsaufnahme vor einer Rodung möglich. Ein erforderlicher  Ausgleich könnte eindeutig festgestellt werden.

  • Es muß noch definiert werden, ob und wo Ersatzaufforstungen erfolgt sind oder noch erfolgen müssen.


Ich bitte um Berücksichtigung meiner Anregungen

Mit freundlichen Grüßen
Karin Holluba-Rau
Pflegerin Für Umwelt und Naturschutz

zurück

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>