Besuch im Schülerschloss

"Grüne Wege führen weiter" - unter diesem Motto veranstalten die mittelfränkischen Grünen alljährlich Wanderungen und Spaziergänge zu Orten, an denen politisches Handeln im Sinne grüner Vorstellungen deutlich wird. Die diesjährige Veranstaltungsreihe stand unter dem Themenkreis "Ausflüge zu sozial-ökologischen Einrichtungen".



Der Kreisverband Schwabach führte eine Gruppe von 16 Personen aus ganz Mittelfranken zum Zentrum für Arbeit und Kultur ZAK e.V. Im Bücherladen in der ehemaligen Schmiede am Nürnberger Berg hieß die Quartiermanagerin und Vorsitzende Ele Schöfthaler und einige Mitarbeiterinnen die Gruppe willkommen. Sie beschrieb die vielfätigen Aufgaben in der Altstadt und das Engagement des Vereins, der 
gegen Ladenleerstand in der Altstadt kämpft, sich als Starthelfer für Frauen sieht, wieder ins Berufsleben oder in die Selbständigkeit einzusteigen und vor allem ein hochflexibles System der Kinderbetreuung anbietet. Besonders alleinstehende Mütter sind dankbar für Betreuungszeiten außerhalb der üblichen Regelzeiten.

Auch für die Betreuerinnen bildet die Ausbildung zur Tagesmutter oftmals das Sprungbrett ins Berufsleben. Dabei leistet der Verein eine wichtige Aufgabe zur Integration. Etwa ein Drittel der Kinder wie auch der Betreuerinnen haben einen Migrationshintergrund. Man war sich einig darin, dass das Erlernen und Beherrschen der deutschen Sprache ein zentrales Ziel für alle Beteiligten sein muss.

Am Pinzenberg durften die Besucher das neu entstehende Schülerschloss besichtigen. Derzeit ist das Gebäude zwar noch eine Baustelle, doch ab Herbst soll der Betrieb der Kinderbetreuung beginnen. Die Bezeichnung "Schloss" ist keineswegs zu hoch gegriffen, denn das Gebäude,  bald nach dem Dreißigjährigen Krieg errichtet, bietet eine Vielzahl an verwinkelten Zimmern, Treppen und Gängen und verfügt sogar über einen kleinen Schlossgarten. Bei Bedarf, z.B. Schichtdienst der Mutter, werden hier auch Übernachtungsmöglichkeiten für die Kleinen angeboten.



Zum Abschluss bot sich noch Zeit zur Diskussion bei Kaffee und Kuchen im "Café Scheherezade", einem weiteren Projekt des ZAK e.V. Auf die Frage von Bezirksrat Dr. Hiemeyer, ob die Aktivitäten des Verein denn auch von städtischer Seite angemessen honoriert werde, reagierte Schöfthaler verhalten. Bürgermeister Dr. Oeser versuchte, das Interessengeflecht zwischen städtischen und kirchlichen Betreuungseinrichtungen sowie denen der Sozialverbände aufzuzeigen. Bezirksrätin Birgit Raab sieht jedoch keinerlei Konflikt zwischen den unterschiedlichen Trägern. Das Angebot des ZAK-Vereins sieht sie als Ergänzung zum Angebot der anderen Träger. "In Zeiten, in den von Arbeitnehmern Mobilität und Flexibilität gefordert werden, sind Angebote maßgeschneiderter Betreuungszeiten gerade für Alleinerziehende dringend notwendig", so Raab.



Kreisvorstand Bernhard Spachmüller bedankte sich für die Gastfreundschaft und die offene Diskussion und brachte im Namen der Gäste zum Ausdruck, dass der Besuch äußerst beeindruckend gewesen sei.

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Empfang im Buchladen

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Besuch des Schülerschlosses

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Angeregte Diskussion bei Kaffee und Kuchen

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Dank und Geschenk zum Abschluss - Fotos: Birgit Raab, Werner Schmidt

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