Trockenen Fußes einkaufen und zugleich Strom erzeugen

Wie funktioniert das? Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, machten sich dieser Tage der Chef von Edeka-Markt Schwabach, Herr Krawczyk, zwei Mitglieder vom Energiebündel Roth/Schwabach, Peter Seitz und Horst Wisinger, und die grüne Stadträtin Karin Holluba-Rau auf den Weg nach Gochsheim bei Schweinfurt.

Dort hat die Firma Belectric in Zusammenarbeit mit dem Inhaber eines Edeka-Supermarktes Herrn Christo Didis eine Parkplatzüberdachung mit Dünnschichtmodulen installiert. Die Überlegung, ist das Konzept auf den Edeka-Supermarkt an der Nördlinger Straße bzw auf weitere Schwabacher Supermärkte übertragbar, sollte vor Ort getestet werden. Roland Krawczyk war vor Jahren bereits innovativ und hat auf seinem Supermarkt in Eigenregie 130 kWp PV-Anlage installiert. Obwohl ihm das Gebäude nicht gehört, hatte er  schon 2005 erkannt, dass solche Entwicklungen in die Zukunft gedacht sind. Nach soviel positivem Erfolg stellt sich jetzt erneut für ihn die Frage: ist das Modell Gochsheim aus ökonomischen und ökologischen Gründen im Sinne von Kundenbindung und nachhaltiger Energiegewinnung nachahmenswert?

Noch vor Ankunft wurde im Schatten der dampfenden Kühltürme des Atomkraftwerkes Grafenrheinfeld das relativ mächtige Bauwerk der PV- Überdachung in Augenschein genommen und dann auch gleich ein Parkplatz unter Dach genutzt.

Herr Christo Didis, der Chef vom Edeka-Supermarkt Gochsheim und der Energiemanager der Firma Belectric, Herr Edo Günter, der als Einheimischer dem riesigen Schatten der Atomenergie vor Ort etwas entgegen setzen wollte, haben  die PV-Anlage als Pilotprojekt entwickelt  und sind nun spürbar stolz auf dieses Sonnendach vor dieser Supermarkttüre. „Dieses Dach steht zwar allgemein für ökonomische und ökologische Vorteile, aber vor allem haben unsere Kunden Vorteile: sie erreichen den Markt bei Regen und Schnee trockenen Fußes, bei großer Hitze stehen die parkenden Autos im Schatten, im Winter war kaum Schneeräumdienst erforderlich, Streusalz konnte eingespart werden.“ so Herr Didis „Die Kundenfrequenz hat sich dank dieser Vorteile steigern lassen!“

Über die Gestaltung der kompakten Stahlträgerdachkonstruktion wie bei Industriehallen, gab es in der Gruppe unterschiedliche Meinungen. Deshalb wurde auch über eine mögliche Holzkontruktion diskutiert. Die aktuellen Stahlpreise und die Energie, die in der Erzeugung von Stahl steckt, sind zu bedenken. Einig war man sich aber dahingehend, dass auf diese Weise eine sinnvolle Nutzung von versiegelten Parkflächen erfolge.

Besonders imponierte das Weiterentwickeln von ganzheitlichen Energiekonzepten, indem auch Elekromobilität  in Verbindung mit Solarstrom geplant wird. Dazu würde demnächst eine Solartankstelle eingerichtet werden, die in Zukunft unsere individuelle Mobilität mit einer klimafreundlichen und intelligenten Energieversorgung verbindet. So sollen in Kürze Testfahrzeuge für Kommunen für 300 Euro Mietkosten im Monat zum Einsatz kommen.

Beeindruckt von dem Pilotprojekt in Gochsheim wurde der Heimweg zur Ideenschmiede für Schwabach: Wie und wo könnten solche zukunftsweisenden Entwicklungen umgesetzt werden? Versiegelte Parkflächen gäbe es vor Ort genug und das Interesse für Elektromobilität wird auf Grund der steigenden Benzinpreise zunehmen, so war man sich einig. “Vielleicht wird man demnächst auch bei uns, beschattet von einer energiespendenden PV-Fläche in einen Supermarkt, zum Einkaufen gehen können, während das Elektromobil an der PV-Steckdose hängt. Wichtig ist, dass Energie dort produziert wird, wo sie gebraucht wird,“ so abschließend Karin Holluba-Rau.

edeka

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