Der neue Flächennutzungsplan für Schwabach

SCHWABACH (stt) – Der neue Flächennutzungsplan wird die städtebauliche Entwicklung Schwabachs für die nächsten 15 bis 20 Jahre bestimmen. Er legt fest, auf welchen Flächen Wohnungen entstehen sollen, wo Gewerbe angesiedelt werden darf, an welcher Stelle eine neue Straße gebaut werden kann und weist Grundstücke aus, die der Freizeit oder dem Naturschutz vorbehalten sind.

Die Schwabacher Bauverwaltung wird den Entwurf des Flächennutzungsplans in Kürze zum letzten Mal vor der Beschlussfassung in die öffentliche Beteiligung geben. Davor wollten die Schwabacher Grünen noch einmal die wichtigsten Grundsätze des vorbereitenden Bauleitplans diskutieren. Dazu hatten sie Baurätin Eva Elisabeth Mahler eingeladen.

Für die Diplomingenieurin ist der jetzt vorliegende Entwurf des Plans bestimmt von großer Zurückhaltung. „Die Mehrung von Wohnbauflächen ist sehr moderat“, sagte Mahler. Man habe nach den ersten Diskussionen sogar Flächen herausgenommen. „Im gewerblichen Bereich liegen wir bei der Neuausweisung und dem Maß der Versiegelung deutlich unter dem bayerischen Schnitt“, versicherte die Planungsexpertin. Im Anschluss daran gebe es in Schwabach kaum mehr Potentiale für gewerbliche Entwicklung. Ausgelegt sei der Flächennutzungsplan für ein Einwohnerwachstum um 3500 auf 42 000, erklärte Mahler. Das sei nötig, damit Schwabach weiter seine Aufgaben als kreisfreie Stadt erfüllen und die Infrastruktur der Kernstadt am Leben erhalten könne.

Für Karin Holluba-Rau ist der Flächennutzungsplan offenbar dennoch ein Rotes Tuch. Das Grüne Stadtratsmitglied sieht darin einen „Wachstumswahn“ verwirklicht, „der nicht mit unseren Vorstellungen konform geht“. Ihrer Meinung nach ist die Ausweisung neuer Bebauung keineswegs moderat. „Hier wird mit der Fläche geaast“, fand Holluba-Rau. Als besonders kritische Punkte nannte sie zahlreiche Einschränkungen der Landwirtschaft und gewaltige Ausweisungen innerhalb wertvollen Naturbestands wie zum Beispiel in Dietersdorf.

Almut Churavy, Mitglied der Grünen-Fraktion im Schwabacher Stadtrat und Vorsitzende des Bund Naturschutz (BN), fand insbesondere die Bauflächen in Limbach kritisch. Zehn Hektar im Anschluss an den Altort und zehn Hektar entlang der Lindenbachstraße seien „deutlich zu viel“, sagte Churavy. Für Landwirt Dieter Zimmermann ist dabei insbesondere das unmittelbare Heranrücken an seinen Reiterhof problematisch. „Das wird Konflikte geben“, befürchtete er.

Für Eva Elisabeth Mahler können die Bauflächenausweisungen in Limbach allerdings nicht so schnell zum Tragen kommen. „Die Flächen stehen nicht zur Verfügung und können auch nicht von heute auf morgen entwickelt werden“, sagte sie. Grund seien die Eigentumsverhältnisse dort. Mahlers Darstellung zufolge soll es nämlich ein Gesamtkonzept geben und keine stückweise Bebauung. Nach den jüngsten Äußerungen der Eigentümer wollen diese aber auch in nächster Zeit noch Landwirtschaft betreiben, erklärte sie. Außerdem sei die Gesamterschließung der Gebiete äußerst schwierig. Langfristig jedoch solle die Lagegunst Limbachs an der S-Bahn sehr wohl genützt werden. „Aber nicht über die jetzt festgelegten Ausweisungen hinaus“, versicherte Mahler. Denn die Hochfläche zwischen Wolkersdorf und Schwabach soll auf der gesamten Breite östlich und westlich der B2 auch für die fernere Zukunft von Bebauung freigehalten werden.



© Robert Schmitt / SCHWABACHER TAGBLATT

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