15.09.2008: «Passgenaue Angebote für ältere Menschen»

SCHWABACH (bgr) - Bündnis 90/Die Grünen lud ihre sozialpolitische Sprecherin im bayerischen Landtag, Renate Ackermann, zu einem öffentlichen Gespräch zum Thema «Individuelle Wege im Alter – Alternativen zum Pflegeheim» ins «Zentrum Mensch», dem Mehrgenerationenhaus in Schwabach, ein. Landtagskandidatin Renate Krilles betonte, dass für die Grünen immer der Mensch als Individuum im Zentrum der politischen Entscheidungen stehe.

Renate Ackermann erläuterte dies ausführlich für den Bereich der älteren Generation. Bislang gäbe es meist nur die Alternative zwischen «solange wie möglich zu Hause bleiben» und «Pflegeheim als letzte Station». Wünschenswert wären vielfältige Angebote, aus denen jeder für sich passgenau wählen könne. Dies gelte ausdrücklich auch für Demenzkranke. Ackermann berichtete von bereits realisierten Vorzeigeeinrichtungen, die derzeit meist auf privates Engagement basierten. Die Bedeutung der ehrenamtlichen Arbeit, ob Zuhören oder kleine Handreichungen im Alltag, wurde ausdrücklich gewürdigt.

Die CSU habe mit dem neuen Gesetz zur Förderung der Pflege-, Betreuungs- und Wohnqualität im Alter jedoch die Chance verpasst, die mögliche Angebotsvielfalt zu fördern. Dieses neue bayerische Gesetz, welches das Heimgesetz auf Bundesebene ersetze, sei ohne Not als «zu schlankes Gesetz durchgepeitscht worden».

Fakt sei trotzdem, dass Pflegeheime auch in Zukunft unverzichtbar seien. Für ein würdevolles Leben auch im Heim müsse die Politik die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen. Ohne eine Pflegeumlage werde sich in Zukunft ein Pflegenotstand akut verschärfen.

Landtagsabgeordnete Renate Ackermann forderte niederschwellige unabhängige Beratungsstellen, die bei der Lebensgestaltung frühzeitig Orientierungshilfen bieten könnten. Auch das Mehrgenerationenhaus könnte sich durch seine Vernetzungsfunktion in Zukunft als «Erstanlaufstelle» etablieren.

So wird bereits ab dem morgigen Dienstag, 16. Oktober, im Vier-Wochen-Rhythmus ein offener Stammtisch für «Gemeinschaftliche Wohnprojekte und nachbarschaftliche Wohnformen» angeboten. Die Leiterin des Mehrgenerationenhauses, Simone Meyer, bot das Mehrgenerationenhaus im stadtnahen Wilhelm-Friedrich-Weg 5 ausdrücklich als gemütlichen Treffpunkt für weitere Initiativen an.

Die Schwabacher Landtagskandidatin Renate Krilles mit der Hausherrin Simone Meyer vom Mehr-Generationen-Haus der Johanniter und der Referentin Renate Ackermann, MdL.

15.9.2008
Text: Angelika Majchrzak-Rummel
© SCHWABACHER TAGBLATT

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