05.08.2008: Eine Karte nur mit Mittelfranken

Die Bezirkstagskandidaten der Grünen haben sich ein besonderes Wahlgeschenk einfallen lassen: Die «Grüne Karte Mittelfranken» soll einen nachhaltigen Nutzwert mit dem Transport grüner Inhalte verbinden.

«Das ist kein Wegwerf-Produkt, sondern es hat auch noch einen Nutzen, wenn die Wahl vorbei ist», sagt Bernhard Spachmüller, der die Karte gestaltet hat und sie gestern gemeinsam mit den Bezirkstagskandidaten Klaus Hiemeyer, Dorothee Petersen und Ralph Hoffmann der Presse vorstellte. «Im Buchhandel gibt es bisher keine Mittelfrankenkarte», so Spachmüller. Der Bezirk werde in den vorhandenen Landkarten oder Stadtplänen immer nur im Rahmen größerer Abschnitte mitabgebildet oder lediglich in Teilen präsentiert. Die Karte, die in einer Auflage von 28 000 Stück gedruckt wurde, wird an Info-Ständen und bei Veranstaltungen verteilt.

Mit der «Grünen Karte» wollen die Kandidaten auch versuchen, den Bezirkstag etwas bekannter zu machen: «Die Bezirkstagswahl steht immer hinter der Landtagswahl im Hintergrund», sagt Hiemeyer, der in Nürnberg-Ost kandidiert. Auf der Karte sind alle Einrichtungen des Bezirks, der 3500 Arbeitnehmer beschäftigt, verzeichnet, so dass sich der Benutzer ein Bild von den Aufgaben des Gremiums machen kann.

Freilich nutzen die Grünen auch die Möglichkeit, über die Karte ihr Profil deutlich zu machen. Mit roten Symbolen sind jene Stellen des Bezirks gekennzeichnet, an denen sich die Kreisverbände der Partei mit besonderen Projekten engagieren. Der Nürnberger Kreisverband macht beispielsweise auf die Pflanzung des Ginkgo-Baums an der Wöhrder Wiese im Rahmen der Aktion «Bäume für Menschenrechte» und auf die Nordanbindung aufmerksam, die die Grünen nach wie vor zu verhindern hoffen.

Zudem werden auf der Rückseite zentrale Punkte des grünen Wahlprogramms sowie die Direktkandidaten für Landtag und Bezirkstag vorgestellt. Die 22-jährige Studentin Dorothee Petersen etwa (Stimmkreis Nürnberg-West) will sich im Fall ihrer Wahl dafür einsetzen, dass mehr Geld in Bildungseinrichtungen fließt und «der Bezirk in seinen Einrichtungen darauf achtet, dass mehr Frauen in Führungspositionen kommen».

In Nürnberg-Nord versucht der 46-jährige Kaufmann Ralph Hoffmann sein Glück. Er möchte die oberirdischen Verkehrsverbindungen im öffentlichen Nahverkehr ausbauen und den Gewässerschutz in den Fokus rücken. Die Staatsregierung denke im Zusammenhang mit Flüssen nur an die Hochwassergefahr, vernachlässige aber den Umweltschutzgedanken. «Der Lech ist mittlerweile fast fischfrei», sagt Hoffmann. Den hiesigen Flüssen soll es nicht genauso gehen. Der 49-jährige Arzt Hiemeyer, in Simbach bis 2004 Stadtrat der Grünen, hat seinen Schwerpunkt in der Gesundheits- und Sozialpolitik. Ihm geht es darum, den Grundsatz «ambulant vor stationär» in allen Einrichtungen zu stärken.

© Marco Puschner - NZ

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