Bündnisgrüne fordern «Gesamtplan»

SCHWABACH - Wie können die Stadtwerke bezahlbaren Strom anbieten, ohne die umstrittene Beteiligungsoption an einem neuen Steinkohlekraftwerk an der Ostsee zu ziehen? Das soll ein «Gesamtplan für die nachhaltige Energieproduktion, -beschaffung und -versorgung von Schwabach» aufzeigen. Einen solchen Gesamtplan fordert der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen.

Mit einer Unterschriftenaktion soll der Forderung Nachdruck verliehen werden. Unterschriften-Listen liegen ab kommenden Samstag am Infostand der Grünen in der Innenstadt auf oder sind direkt über Vorstandsmitglied Ralf Hansen (ralf@hansen-sc.de) zu erhalten.

Hansen plädiert in einem offenen Brief, der unserer Redaktion vorliegt, dafür, die Beteiligungsoption am geplanten Steinkohle-Kraftwerk Lubmin zu kündigen. Der dänische Energie-Riese Dong plant die Milliarden-Investition und hat kleinen Energieversorgern angeboten, sich im Promillebereich zu beteiligen (wir berichteten).

Nicht umsonst

Die Schwabacher Stadtwerke haben eine entsprechende Option gezogen, weil sie glauben, als Energie-Erzeuger auf Dauer Strom bezahlbar halten zu können. Nach Erkenntnissen der Grünen gibt es diese «Reservierung» aber nicht umsonst. 20 000 Euro hätten bezahlt werden müssen, hinzu kämen monatlich 700 Euro.

Auch die Grünen plädieren dafür, dass sich die Stadtwerke stärker in der Stromerzeugung engagieren sollen. Allerdings schweben ihnen eher regenerative Methoden vor. Also beispielsweise durch den Bau von Biomasse-Heizkraftwerken oder durch den verstärkten Einsatz von Erdwärme. Wie und wo dies passieren könnte? Auch dazu soll der geforderte Gesamtplan Auskunft geben.

«Ein wesentlicher Punkt, um vernünftige Preise zu erreichen, liegt gerade beim Strom in der Unabhängigkeit von den großen Konzernen, das heißt in der Eigenproduktion und -versorgung. Die N-ergie hat hierzu Ende Dezember 2007 angekündigt die Eigenproduktion zum Beispiel durch Biomasse-Heizkraftwerke in den nächsten Jahren auf 40 Prozent erhöhen zu wollen», schreibt Ralf Hansen. Das müsse doch auch für Schwabach gelten. Schließlich ist die N-ergie zu 25 Prozent an den Stadtwerken beteiligt.

Ein solcher Umbau ist nach Ansicht von Hansen für Schwabach schrittweise in rund 15 Jahren realistisch umsetzbar. Je früher mit diesem Umbau gestartet werde, desto eher könnten berechenbare «vernünftige» Preise für Schwabach in Aussicht gestellt werden.

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