Leserbrief Alternativen zur Beteiligung an Steinkohle-Kraftwerk

Hier fühle ich mich direkt angesprochen und muss dem Gesagten widersprechen. Im Folgenden werde ich einige Anregungen zu Alternativen für die Schwabacher Stromversorgung geben. Allerdings muss ich vorwegschicken, dass ich es eindeutig als Aufgabe der Geschäftsleitung der Stadtwerke ansehe dem Aufsichtsrat entsprechende Alternativen vorzulegen.  Dafür werden die Herren von deren "noch" Kunden bezahlt.
Allerdings sehe ich es auch als Aufgabe des Aufsichtsrates und speziell dessen Vorsitzenden entsprechende Vorgaben an die Geschäftsleitung der Stadtwerke zu machen. In den vergangenen Jahren sind hierzu keine  Anstrengungen (wie z.B. der Aufbau einer Eigenstromerzeugung über Anlagen der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), eigene PV-Anlagen oder neue Geschäftsfelder wie z.B. Erdgas-Tankstellen) sichtbar geworden.

Laut Chronik der Stadtwerke beträgt die verteilte Strom-Jahresmenge 140,5 Mio kWh und die Höchstlast 28 MW. Diese Werte beinhaltet Industrie, Gewerbe und Haushalte - Die Stadt Nürnberg hat beschlossen den Strombedarf der städtische Einrichtungen in Höhe von 130 Mio kWh bei geringfügig höheren Kosten komplett auf regenerativen Strom umzustellen !
RWE gibt in einer Pressemitteilung bekannt, dass das Unternehmen über 1 Millarde Euro in den Ausbau von Windenergie investieren will.

Bei allen Betrachtungen und Anregungen zum den Alternativen, steht natürlich die geplante Investitionshöhe eine wesentliche Rolle. Bei den nachfolgenden Anregungen  steht für mich immer ein gesunder Mix aus den unterschiedlichen und sich in der Regel ergänzenden Maßnahmen (Bausteinen) im Vordergrund.

Hier die ersten Anregungen.

Baustein Windenergie:
Anteile an einem Windpark. Heute werden Windräder mit Einzelleistungen von 5 - 6 MW  Leistung (Jahresertrag in kWh pro Anlage ca. 14 - 18 MWh) errichtet. Bei dem Höchstbedarf von 28 MW wären dies 4 - 6 Windkraftanlagen.
Eine einzige solche Windkraftanlage deckt in etwa den Leistungsanteil, der bei den Stadtwerken zur Zeit als Beteiligung an einem Stein(zeit)kohlekraftwerk diskutiert wird !

Eine Liste von Windenergie-Lieferanten kann problemlos beim Bundesverband Windeenergie e.V. bezogen werden.

Baustein Kraft-Wärme-Kopplung KWK:
Eine sehr gut lokal durchzuführende Maßnahme. Hierbei werden Verbrennungsmaschinen (i.d.R. (Bio-)Gasmotoren) mit einem Generator verbunden. Dieser erzeugt Strom. Die zusätzlich anfallende Verbrennungswärme wird genutzt um Gebäude zu beheizen. KWK-Anlagen gibt es ab der Größenordnung elektrische/termische Leistung 3/7 KW (typisch für Einfamilienhäuser) über 30 - 200 KW / 50 - 400 KW (z.B. Nahwärme-Netze für Wohngebiete, Wohnblocks, Industrieanlagen) bis zu mehreren tausend KW Leistung (Industrieller Einsatz).
Gekoppelt mit einem langfristigen Gasliefer-Vertrag kann so vor Ort die eigene Stromerzeugung aufzubauen.

Baustein Biogas:
Zum einen existiert in Schwabach schon eine solche Anlage in Form der Biovergärung-Anlage, welche über eine KWK-Anlage ein Nahwärmenetz versorgt (Betreiber ist die Abfall-WirtschaftsGmbH).
Zum anderen soll im Rahmen der Nutzung der bisherigen Anlage zur Sondermüllverbrennung die Erzeugung von Biogas durch die Fa. GNE erfolgen.

Baustein Fotovoltaik:
Ein kleiner aber nicht zu vernachlässigender Baustein

Die Schwabacher Bürgerinnen und Bürger möchte ich auffordern die Stadtwerke zu einer nachhaltig regenerativen Energiepolitik aufzurufen. Unabhängig hiervon steht es natürlich jedem Bürger und jeder Bürgerin frei sich für einen alternativen Strom-Lieferanten zu entscheiden. Die Preise von ökologischen Stromprodukten steigen - gemessen an den Strompreisen der konventionellen Produkten aus Gas, Kohle, Atom - geringer.
Auf der Internetseite B90/DIE GRÜNEN Kreisverband Schwabach sind unter ist unter Aktionen auch das Thema "Energiewende Schwabach" zu finden

Ralf Hansen



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