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Juli 2007: Informationsgespräch mit dem Sozialdienst des Stadtkrankenhauses

Der kommunalpolitische Arbeitskreis der Grünen beschäftigte sich in den vergangenen Wochen auch mit dem Thema "Altwerden in einer sich wandelnden Gesellschaft", denn demografische Veränderungen sind gerade für die Kommunalpolitik besonders relevant: die Bevölkerung einer Stadt prägt ihr Bild, auf sie muss die Infrastruktur einer Kommune ausgerichtet sein, sie ist Antrieb für Handel und Wirtschaft ? Kurz gesagt: bei der Stadtentwicklung geht es um die Bedürfnisse und Anforderungen der Einwohner, also geht es auch um das Thema "Alt werden - aber wie?"

Um sich ein genaueres Bild von der "Herausforderung Pflege" machen zu können, statteten die Stadträtin Karin Holluba-Rau und die Vorstandsmitglieder der Grünen Edith Faaß und Heidi Kilian-Gerber dem Sozialdienst des Stadtkrankenhauses Schwabach einen Besuch ab. Drei Mitarbeiterinnen des Krankenhauses beraten und unterstützen Patienten und deren Angehörige in allen Belangen der stationären, ambulanten und Kurzzeitpflege, von der Antragstellung über Hilfsmittelberatung bis hin zur Unterbringung. Dabei wird großer Wert auf anbieterneutrale Beratung gelegt, was für die Betroffenen natürlich ein großer Vorteil ist.

Der Sozialdienst im Krankenhaus ist 1998 eingerichtet worden und seitdem steigen Beratungsbedarf und Beratungstätigkeit kontinuierlich an. Einen Grund hierfür sieht Elisabeth Michel vom Sozialdienst in der Struktur des Schwabacher Krankenhauses.
"Wir sind ein Haus der Grund- und Regelversorgung und bekommen analog zur Bevölkerungsentwicklung immer mehr ältere als jüngere Patienten. Wenn es dann nach der Akutbehandlung um Pflegebedürftigkeit oder um Anpassung an die aktuelle Lebenslage geht und wenn, was relativ häufig vorkommt, es niemand gibt, der sich um seinen Angehörigen kümmern kann, setzt unsere Arbeit ein."

Stadträtin Holluba-Rau erkundigte sich nach der Versorgung mit Lang- und Kurzzeitpflegeplätzen in Schwabach bzw. auch nach dem Angebot für ambulante Pflege. Obwohl die Situation hier als ganz gut beurteilt wird, gibt es Lücken. Pflegebedürftigkeit ist an kein Alter gebunden. Immer wieder gibt es Schwierigkeiten, wenn jüngere Patienten ihre Selbstständigkeit verlieren und untergebracht werden müssen. "Jüngere chronisch oder unheilbar Kranke fühlen sich in einem Seniorenheim nicht wohl. Eine Wohngruppe wäre optimal, aber in dieser Art gibt es weit und breit nichts."

Ein weiteres Problem ist die zunehmende Vereinsamung und Verarmung älterer Menschen. Es gibt Patienten, die einfach niemand haben der helfen kouuml;nnte, weder organisatorisch, noch finanziell. Dann ist beim Sozialdienst auch praktische Hilfe angesagt: Formulare werden gemeinsam ausgefüllt, Anträge gestellt. Leider ist anzunehmen, dass sich diese Entwicklung in Zukunft auch nicht mehr so schnell ändern wird. Auf die Frage, ob es einen Handlungsbedarf für die Kommunalpolitik gäbe, bekam Heidi Kilian-Gerber den Wunsch nach mehr Berufsbetreuern und Unterbringungsmöglichkeiten für jüngere Patienten genannt.

Edith Faaß, die sich überrascht vom umfangreichen Leistungsspektrum des Sozialdienstes im Krankenhaus zeigte, wollte noch wissen, wohin man sich wenden kann, wenn man einen pflegebedürftigen Angehörigen hat, der nicht im Krankenhaus ist, denn früher oder später trifft dies ja die meisten von uns. Für solche Fälle stehen die Beratungsstellen der ambulanten Dienste und beim Sozialamt der Stadtverwaltung zur Verfügung. Zum Schluss führte die zuständige Leitung des im Krankenhaus integrierten Pflegezentrums mit Lang- und Kurzzeitpflegeplätzen durch ihre Räumlichkeiten und rundete so den überaus positiven Eindruck ab, den die grünen Kommunalpolitikerinnen gewinnen konnten. "Schwabach ist im Bereich "Pflege" sicher auf einem grünen Zweig", resümierte Karin Holluba-Rau.

Der Kreisverband der Grünen plant für den Herbst eine Veranstaltung mit dem Thema "Leben im Alter - richtig Vorsorge treffen". Der genaue Termin wird noch bekannt gegeben.

Heidi Kilian-Gerber Kreisvorstand

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