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Da stehen wochenlang große Baumaschinen, wo doch die Wiesenlandschaft entlang der Schwabach als Talraum besonders geschützt ist. Eine Zeitlang wird tief gebohrt, später ein Zaun gezogen, eine Teilfläche mitten in der ehemals grünen Wiesenfläche geschottert und dann passiert zunächst wochenlang gar nichts mehr. Das macht neugierig. Herr Klaus Kraus von den Stadtwerken in Schwabach erklärte letzthin den Grünen, was sich an dieser ungewöhnlichen Baustelle mitten im Schwabachtal entwickelt.
In 85 Metern Tiefe wurde man fündig: bestes Trinkwasser! Kein Nitrat, keine Spritzmittelrückstände aus der Landwirtschaft, keine Hormone aus der Antibabypille oder belastende Schadstoffe aus medizinischen Kontrastmitteln, keine Arzneimittelreste, keine radioaktiven Stoffe.
Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Obwohl unser Planet ein Wasserplanet ist, auf dem sich die unvorstellbare Menge von 1,4 Mrd. Kubikkilometer in Form von ungenießbarem Salzwasser befindet, wird nutzbares Süßwasser inzwischen überall auf der Welt knapp. Die Erkennntnis, dass mit oberflächennahen Grundwasser auch Schwabach nicht dauerhaft mit gutem Trinkwasser versorgt werden kann, machte die Entscheidung für ein tieferes Bohren notwendig. Herr Dr Werner Reiländer, öffentlich bestellter Sachverständiger für Wassergewinnung und Grundwasserschutz erklärte, dass mit großer Sorgfalt nur von Spezialfirmen zuerst die 45 Meter dicke Tonschicht durchbohrt werden musste, um an das Grundwasser im Benkersandstein zu kommen. Dabei darf sich Wasser aus den verschiedenen Bodenschichten nicht vermischen. Als die wasserführende Schicht mit dem 8000 bis 12000 Jahre altem Wasser erreicht ist, wird dies in dieser großen Tiefe dem Filterrohr mit vielen kleinen Löchern zuströmen, um dann nach oben gepumpt zu werden. Eine Umhüllung des Brunnenrohres mit Glaskugeln (vergleichbar mit Glasmurmeln) sorgt dafür, dass das Wasser ungehindert jahrelang zufließen kann, bis der Brunnen irgendwann von Ablagerungen befreit werden muss. Herr Klaus Kraus beteuerte, dass dieses Tiefenwasserreservoir so groß sei, dass es vermutlich nie zur Neige ginge. Trotzdem müsse man mit einem so kostbaren Gut möglichst sparsam und sorgfältig umgehen. Die trinkwasserschonende Landwirtschaft in Wassereinzugs-gebieten steht deshalb weiterhin im Fokus Stadtwerke, so Klaus Krauß.
Die Kosten für die neue Wassergewinnung wird mit dem Wasserpreis bezahlt. 1,67 Euro, netto - entspricht 1.79 Brutto - pro Kubikmeter muss uns das wert sein. Viele Menschen in unserem Land zahlen einen weit höheren Preis!
Das Gebäude, wo sich die Technik für das Pumpwerk befindet, wird in Kürze angeliefert. Dann müssen noch die Rohre verlegt werden, in denen das Wasser zum Wasserwerk transportiert wird, wo Eisen und Mangan entfernt wird bis es dann als Trinkwasser in die Leitungen fließen darf.
Mit den interessanten Erklärungen der beiden Herren wurde deutlich, wie wichtig es ist, dass Wassergewinnung in Verantwortung von Kommunen ist. Da steht die Sorgfalt im Umgang mit dem Wasser und dem Boden, die permanente Pflege der Wassergewinnung und die langfristige Betrachtung der Wasserentwicklung im Vordergrund. Die Privatisierung von Trinkwasser mit dem Ziel von kurzfristiger Gewinnmaximierung bei einem so qualitativ hochwertigem Trinkwasser darf niemals zur Diskussion gestellt werden, so abschließend Karin Holluba-Rau von den Grünen.
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