Mitten im Winter an blühende Landschaften denken

Auch wenn es draußen friert und schneit, die  Gärtner haben ihre Winter-ruhe schon längst beendet. Sie träumen und planen ihren Naturraum und ihre Blütenpracht, die sie den Sommer über erfreuen wird. Nicht viel anders ist das auch im Gartenbauamt unserer Stadt. Auch dort plant man, wo und wie es in unserer Stadt grünen und blühen soll. Schwabacher Bürger und Bürgerinnen wissen diese kultivierte  Blütenpracht sehr zu schätzen.

Das war Grund für die grüne Stadrätin Karin Holluba-Rau, erneut das immer wichtiger werdende Naturschutzthema Thema „blühende Landschaften für Bienen und Wildbienen, Hummeln und viele weitere Insekten“ zu beleuchten. Bei einem Arbeitstreffen überlegten sich Karin Holluba, Vertreter des Gartenbauamtes mit Cornelia Grebe-Donhauser, Thomas Mulzer und Rudiklaus Straub, die BN-Vorsitzende Almut Churavy, sowie der neue Vorsitzende des Schwabacher Imkervereins, Eckhard Göll, was hier in Schwabach im Blick auf die Artenvielfalt  noch verbessert werden könnte. Die Sorge um die drohende Artenverarmung in unserer ausgeräumten Landschaft war der verbindende und zugleich der bestimmende Grundgedanke.

Eckhard Göll, der sich als Imker auch als Lobbyist für Wildbienen, Hummeln und Insekten versteht, fordert hinsichtlich der dramatischen Entwicklung des Artenschwundes in unserer Umwelt eine neue „Landschaftskultur“, bei der auch die Bienenvölker und die vielfach bedrohten  Insekten auch noch im Sommer und Herbst Nahrung finden. Auch wenn man  auf städtischen Kleinstflächen im Sommer um die wunderschöne Blütenpracht, z.B. der Cosmea, die dicken Wiesenhummeln brummen sieht, so wird einem doch bewusst,  dass es für diese netten Brummer wenig Nahrungspflanzen gibt. „Jeder Imker betrachtet mit großer Sorge von Jahr zu Jahr die zunehmende Artenarmut in unserer ausgeräumten  Landschaft. Zu wenig Nektar- und Pollenvielfalt im Sommer und Herbst ist eine der Hauptursachen für die Varroamilbe“.

Thomas Mulzer, Chef des Gartenbauamtes erklärte, dass in Schwabach schon seit Jahren mit viel Mühe und Einsatz alles getan werde, um städtische Wiesenflächen in blühende Wiesen umzuwandeln, im Schwabachtal genauso wie im Südpark mit seinem Totholzgarten oder auf der Fläche östlich des Friedhofes. Selbst beim Mähen berücksichtige man das Aussamen der Blütenpflanzen, was manches Mal dazu führt, dass Bürger über eine schlampige Pflege jammern würden, weil sie nicht um den Sinn der wichtigen natürlichen Aussamung für eine natürliche Entwicklung von Flächen wissen.

Viel Aufklärung ist also nötig, bis eine  Akzeptanz für natürliche Grünflächengestaltung  von Seiten der Bevölkerung erreicht wird, so die Stadtgärtnerin Cornelia Grebe-Donhauser. Mit kleinen natürlich belassenen oder gestalteten Randflächen wird man zukünftig gerne mithelfen, ein Netzwerk von grünen Inseln für die Insektenwelt in der Stadt zu schaffen. So wird die Stadtgärtnerei im neuen Gartenjahr versuchen, mit Unterstützung der Naturschützer und der Imker vermehrt  Pflanzen einzubringen, die den Bienen, Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge das ganze Jahr über den Tisch decken wie Borretsch, Fette Henne, Beinwell, Salbei, Taubnesselarten, Herbstaster, den  wildem Majoran usw. Gemeinsam will man beobachten, wie die kleinen aber wichtigen Bestäuber auf das Nahrungsangebot reagieren, die zugleich auch Wohnraum brauchen, der ebenfalls mit einfachen Nisthilfen gemeinsam geschaffen werden könnte.

Honigbienen, Hummeln solitäre Wildbienen, Schmetterlinge haben als Blüten bestäubende Insekten eine auch für den Menschen überlebensnotwendige Funktionen im Ökosystem. Über ein Drittel aller Kulturpflanzen und unzählige Wildpflanzen sind auf die Dienste dieser Bestäuber angewiesen. Ohne Bestäubung könnte ein bedeutender Teil unserer Nahrungsmittel, wie vor allem Obst und Gemüse, nicht erzeugt werden. „Es liegt schon im Eigeninteresse eines jeden einzelnen Menschen, diesen fleißigen Helfern der Fruchtbarkeit  Lebensraum und damit die vielfältigsten Nahrungspflanzen das ganze Jahr über anzubieten, in den städtischen Freiräumen genau so wie in unseren Gärten“, so die Teilnehmer des Arbeitsgespräches übereinstimmend.

Weitere Informationen zu insektenfreundlichen Pflanzungen und auch Wildblütensaaten gibt es in der Bund Naturschutz-Geschäftsstelle.


Blumenwiese mit Wildblumen

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