Christel Hausladen-Sambale empfing Grünen-Frauenpreis

SCHWABACH - Christel Hausladen-Sambale ist die diesjährige Trägerin des Frauenpreises der Schwabacher Grünen. Die 60-Jährige ist bei einer Feierstunde im Bürgerhaus vom Kreisverband der Partei vor allem für ihren jahrzehntelangen Einsatz gegen Rechtsradikalismus ausgezeichnet worden.

„Du bist das Gewissen der Demokratie in Schwabach“, würdigte Laudatorin Ursula Kaiser-Biburger die Preisträgerin und stellte mehrere ihrer Eigenschaften besonders heraus: „Entschiedenheit, Dynamik und Authentizität paaren sich bei ihr mit hoher Verbindlichkeit“, sagte Kaiser-Biburger. „Sie hat kein Schubladendenken“, so die städtische Heimatpflegerin, die mit Hausladen-Sambale die Schulbank gedrückt hat. Beide haben die Schwabacher Handelsschule, den Vorläufer der Wirtschaftsschule, besucht.

Prägendes Erlebnis

Christel Hausladen-Sambale ist durch die Geschichte ihrer Familie geprägt worden. Schließlich saß ihr Großvater im KZ. Das hat sie bereits früh politisiert. In den 1970er Jahren war sie als Mitglied der Friedensbewegung bei den Ostermärschen vertreten. 1977 gehörte sie in Schwabach zur Gründungsgruppe des Jugendzentrums. In den 1980ern demonstrierte sie gegen die Nachrüstung. Als zu Beginn der 1990er Jahre in Deutschland erstmals Asylbewerberheime brannten und Bürger mit Migrationshintergrund ums Leben kamen, handelte sie in Schwabach.

Mit einigen ihrer schon damals langjährigen Mitstreiter gründete sie die „Initiative für Demokratie gegen Rechtsradikalismus“, deren Gesicht und Sprecherin sie bis heute ist. Als solche knüpft sie Netzwerke gegen Rechts, organisiert gemeinschaftliche öffentliche Bekenntnisse und Gedenkveranstaltungen für ein friedliches Zusammenleben gegen rechte Gewalt und ist eine gefragte Referentin, wenn es um Informationen über die rechte Szene in Bayern geht.

„Mach‘ weiter so“

Ferner ist Hausladen-Sambale auch eine langjährige Gewerkschafterin, die für bessere Arbeitsbedingungen und gerechten Lohn eintritt. „Wenn es ungerecht zugeht, kann sie zum Tier werden“, fasste Ursula Kaiser-Biburger das Engagement ihrer Schulfreundin zusammen und bekundete Solidarität für ihre Ziele. „Mach‘ weiter so, wir stehen zu dir“, erklärte sie schließlich.

Christel Hausladen-Sambale dankte für die Auszeichnung, wollte sich dabei aber ihren eigenen Worten zufolge kurz halten. „Sonst heißt es: Die rote Großmutter erzählt“, gab sie damit auch ihr Selbstverständnis wider. Die 60-Jährige ist gelernte Erzieherin und leitet in Nürnberg einen Hort. „Soziale Gerechtigkeit und Bildungspolitik waren mir schon immer ein Anliegen“, sagte sie. Zugleich wies sie auf ihre zahlreichen Unterstützer und Weggefährten in Schwabach hin, „denen ein Stück dieses Preise gehört“, so Hausladen-Sambale. „Danke für eure Solidarität“, wandte sie sich an die Gäste, unter denen alle sechs bisherigen Frauenpreisträgerinnen waren.

Zugleich forderte Hausladen-Sambale alle Schwabacher auf, mit ihr gemeinsam „für die große und kleine Solidarität“ einzutreten. „Schwabach ist eine offene, tolerante und bunte Stadt, und mit eurer Hilfe bleibt sie das auch“, war Christel Hausladen-Sambale überzeugt. 


Christel Hausladen-Sambale (2. v. li.) bekam heuer den Frauenpreis der Schwabacher Grünen. Mit auf dem Bild sind Verena Osgyan, Landtagsabgeordnete der Grünen aus Nürnberg, Renate Krilles und Heidi Kilian-Gerber (v. re.) von den Schwabacher Grünen.

Text und Foto: © ROBERT SCHMITT/SCHWABACHER TAGBLATT

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