Kritik am neuen Busfahrplan: Grüne sehen sich bestätigt

Mit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember hat sich viel geändert im Öffentlichen Nahverkehr in Schwabach. Die massive Kritik, die über Leserbriefe geäußert wurde, nahmen die Schwabacher Grünen zum Anlass, den verantwortlichen Planer der Stadtverkehr Schwabach GmbH, Tobias Mayr, zum Grünen Dialog einzuladen.

"Der bisherige Fahrplan ist über viele Jahre gewachsen und nie auf seine Konsistenz geprüft worden. Es entstanden dadurch Parallelstrukturen und Gegebenheiten, die es ermöglichen sollten, einerseits den Wunsch der Stadt nach Einsparungen zu erfüllen, andererseits Verschlechterungen im erträglichen Rahmen zuhalten", fasste Mayr die Ausgangslage zusammen. "Das Einsparziel von über 200.000 Euro werde aus heutiger Sicht auf jeden Fall erreicht".

Hauptkritikpunkt der Fahrgäste, so Mayr, ist die die Linie 663, die Ost-West-Verbindung von Penzendorf nach Unterreichenbach. Hier wurde beschlussgemäß der Stundentakt beibehalten. Das führt dazu, dass zwar vormittags der Anschluss zu Bahn funktioniert, nachmittags von der Bahn zum Bus jedoch nicht mehr. Hier könnte eine Umstellung der Abfahrtszeiten zu einer Verbesserung führen, jedoch wäre dadurch die Verlässlichkeit des Taktes (jeder Bus fährt stündlich zu gleichen Minute) zerstört.

Stadtratsmitglied Eckhard Göll sah an dieser Stelle die Argumentation der Grünen Stadtratsfraktion bestätigt. Sie hatte auch für diese Linie den Halbstundentakt gefordert und deshalb gegen die Reform in der jetzt bestehenden Art gestimmt.

Bei vielen Schwabacherinnen und Schwabachern kam die Verlegung des Endhalts der Linie 61 von der Nördlinger Straße zum Bahnhof nicht gut an. "Insbesondere die Menschen im Südwesten sehen sich abgehängt", warf Kreisvorstand Bernhard Spachmüller ein. Am Bahnhof steht der Bus 20 Minuten, ehe der die Rückfahrt nach Röthenbach antritt. Es wäre also ausreichend Zeit vorhanden für eine Linienführung über die Nördlinger Straße. Aber: "Das würde zu Mehrkosten an den Betreiber der Linie, die VAG, führen, welche die Verwaltung nicht tragen möchte," so Mayr.

Die Veränderung der Linienführungen brachte es auch mit sich, dass die bisherige direkte Verbindung von Limbach zum Krankenhaus nur noch durch Umsteigen an der Ansbacher Straße möglich ist. Es hat sich gezeigt, dass die Umsteigezeiten so knapp sind, dass insbesondere Menschen mit Gehbehinderungen Probleme habe, den Anschluss zu erreichen, zumal die Haltestellen wegen der Größe der Kreuzung sehr weit auseinander liegen. Hier wird nach einer besseren Lösung gesucht.

Mayr versicherte, dass er den Bürgerinnen und Bürgern bei Fragen nach Verbindungen gerne für Auskünfte zu Verfügung steht. Dies werde bereits rege genutzt und führt in den meisten Fällen auch zu akzeptablen Lösungen. Er gesteht aber auch ein, dass manche Wünsche nicht mehr wie bisher realisierbar sind.

Dass die Stadtverkehr GmbH auch zu flexiblen Lösungen fähig ist, hat sich bereits gezeigt. So wurde der Verlauf der Linie 661 probeweise angepasst, um die direkte Beförderung der Schüler vom Eichwasen ins Schulzentrum Nord zu ermöglichen.

Eine klare Verbesserung, hier war man sich einig, stellt der Busverkehr am Wochenende dar. Die Verkehrszeiten wurden massiv ausgeweitet.

Karin Holluba-Rau wies darauf hin, dass der Fahrplan gemäß Stadtratsbeschluss nach zwei Jahren kritisch geprüft und ggfs. revidiert und nachgebessert wird.

Die Grünen erlebten einen engagierten und kompetenten Verkehrsplaner, der im Rahmen der Beschlusslage des Stadtrats, sein Möglichstes tut, um ein gutes Konzept zu erreichen. Für Unverständnis sorgte die Tatsache, dass er von Kritikern auch persönlich verbal angegriffen wurde. Hier ergeht der dringende Appell, auch bei Meinungsverschiedenheiten den Ton zu wahren.

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