Heimat. Genuss. Kultur in Mittelfranken


Auftakt der Agrartour der grünen Landtagsfraktion - Was macht Franken aus? Heimat, Genuss und Kultur sind untrennbar miteinander verbunden. Mit unserer Ernährung und unserem Konsumverhalten können wir einen wichtigen Beitrag zum Erhalt unserer Heimat leisten.

Die „Agrartour“ der grünen Landtagsfraktion wird in den nächsten Wochen und Monaten durch ganz Bayern mit Betriebsbesuchen und Veranstaltungen in Wirtshäusern sich diesem Thema intensiv widmen.

In Mittelfranken informierten sich Gisela Sengl, agrarpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, und Ihr Kollege Markus Ganserer aus Nürnberg, der für die Grünen Mitglied in der Enquete-Kommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse“ ist, darüber, wie regionale Wirtschaftskreisläufe und nachhaltige ökologische Landwirtschaft funktionieren können.

Nach zwei Betriebsbesuchen ökologisch wirtschaftender Unternehmen in Mittelfranken, bei einem Bio-Hopfen-Bauer in Eckentalt und bei der Öko-Brauerei „Hausbrauerei Altstadthof“ in Nürnberg fand die Tagestour Ihren Abschluss im Bio-Wirtshaus „Wichtel-Hof“ in Rohr bei Schwabach.

„Heimat. Genuss. Kultur.“ – das galt auch für die Abendveranstaltung im Wichtel-Hof in Wildenbergen. Die schöne Umgebung und gutes Bio-Essen im Biergarten bei lauem Sommerwind haben für Wohlbefinden im Sinne von Heimat und Genuss gesorgt. Die Kultur war mit dem  Frauentrio „Drei im Weggla“ unter der Leitung von Andrea Grillenberger mit den fränkischen Stücken „Roschdler Klarinettenwalzer“ oder dem Stück „Wo ist denn des Gerchla?“ hervorragend vertreten.

„Heimat wird von jedem anders verstanden. Jede/r hat seine eigene Definition“, so Ganserer. Für ihn sei Heimat eng mit Geschichte und Emotionen verknüpft. Wenn die Menschen im Landkreis Roth auf die Barrikaden gehen wegen der geplanten B31neu, dann bedeute dies auch, sich gegen Natur- und Umweltzerstörung seiner lieb gewordenen Heimat zu wehren.

In Mittelfranken gingen jedes Jahr 900 ha Fläche verloren – eine Fläche so groß wie der Brombachsee. Dieser Flächenverbrauch und Flächenversiegelung ist eine Bedrohung für landwirtschaftliche Betriebe, denen der Boden unter den Füßen weggezogen werde. Anstatt diesen unverantwortlichen Flächenverbrauch zu stoppen, habe der „Heimatzerstörungsminister“ Söder mit der Aufweichung des Landesentwicklungsplanes weiteren Gewerbegebieten Vorschub geleistet.

Oft sei der Glaube verbreitet, wenn es nur genügend Gewerbegebiete gäbe, dann wäre die Abwanderung der Menschen aus den ländlichen Regionen aufzuhalten. Dem widerspricht deutlich, dass Landkreise mit einer niedrigen Arbeitslosenquote von nur 2,8% trotzdem massiv an Einwohnern nach derzeitigen Vorhersagen verlieren werden. Ein Gegenmittel dazu wäre laut Ganserer die Förderung von regionalen Wirtschaftskreisläufen und Wertschöpfungsketten.

„Dabei ist wichtig: Regional muss auch Bio sein“, bekräftigte Gisela Sengl. Denn auch regionale konventionelle Landwirte setzten Pestizide ein, was für Artenschwund und Rückständen im Trinkwasser sorge. „Industrielle Landwirtschaft kommt uns allen teuer zu stehen, weil Umweltschäden nicht eingerechnet werden“, so Sengl.

Um Heimat und Kultur zu erhalten, sei jeder gefragt. „Die rein industrielle Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung bedeutet nicht nur bei uns den Verlust von Heimat, Genuss und Kultur, sondern weltweit. Deshalb müssen wir jetzt anfangen, dem etwas entgegenzusetzen“, so Sengl.

In vielen Gegenden Bayerns gäbe es so gut wie keine Verarbeitungsstrukturen mehr. Die Zahl an Mühlen, Schlachthöfe, Molkereien sei in den letzten Jahrzehnten massiv gesunken. Sorge bereite ihr die sinkende Zahl an handwerklich arbeitenden Bäckern oder Metzgern. Heimat identifiziere sich  auch durch regionaltypische, frisch zubereitete Speisen. „Mit gefrorenen Teiglingen ist dies schwer zu erreichen“, so Sengl.

Eine ökologische und regional verankerte Landwirtschaft sorge für frische Produkte. Gastronomie, Handwerk, Lebensmittelverarbeitung und -vermarktung schaffen Werte und erhalten Wirtschaftsstrukturen und Wertschöpfung in den Regionen. Wirtshäuser bieten seit jeher eine Heimat der politischen Diskussion, der Kultur und regionalen Spezialitäten. Diesen Reichtum, den der ländliche Raum bietet, wollen wir erhalten. "Weil unsere Heimat einzigartig und unsere Heimat nicht austauschbar ist", so die Grünen.







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