Grüne besuchen Bäckerei Sprossmann



30 Bäckereien hat es in Schwabach noch vor 30 Jahren gegeben. Heute gibt es überall Backshops und viele Backfilialen. Und wenn ein junger Mensch erklärt, er sei von Beruf Bäcker, dann kommt oft ein abfälliger Blick, weil man diesen Beruf heutzutage mit Tütenaufreißen und fertigen Backlingen aus Fernost verbindet.

Die Bäckerei Sprossmann zeigte den Grünen bei einem Besuch in der Backstube ganz andere Perspektiven. Der Seniorchef, Gerhard Sprossmann, hat zum Jahresende die Familienbäckerei den Söhnen Martin und Günther übergeben und die beiden erklärten mit großem Stolz, mit welcher Begeisterung sie trotz eines 12-Stunden-Arbeitstages diesen Beruf gerne ausüben.


Bei der Bäckerei Sprossmann ist handwerkliches Können Voraussetzung für die Qualität der regiolnalen Backwaren. Das Mehl kommt abwechselnd aus 5 regionalen Mühlen, Margarine wird nur für Mürbteig und zum Fetten der Backformen  gebraucht, ansonsten wird mit dem natürlichen Produkt Butter gearbeitet, Flüssig-Ei ist hier ein Fremdwort und Backmischungen werden selbst gemischt.

Martin Sprossmann öffnet seinen Kühlraum und zeigt seine Backlinge, Brötchen, Apfeltaschen, Nußhörnchen "alle selbst hergestellt, die nun durch langsames Reifen ihr besonderes Aroma entwickeln können". Keine Backlinge aus Fernost oder sonst woher, das ist unsere Backphilosophie" so der junge Bäckermeister. Und Günter Sprossmann, der Jüngere Sohn der Familie, erklärt, wie man mit einem 3-Stufen-Sauerteig  das  Spitzenprodukt  Holzofenbrot, das nur aus den Zutaten Mehl, Wasser, Salz und Sauerteig besteht, herstellen kann. Dafür wurde erst vor wenigen Jahren ein Holzofen vor der Bäckerei gebaut. Für jede Ofenladung wird in etwa die Menge von 25 bis 30kg heimisches Holz gebraucht. Die beiden Jungbäcker zeigen dabei ihre Freude an diesem besonderen Produkt.

Bewunderswert ist für die aufmerksamen Besucher die Lust an und für diesen Familienbetrieb, was für diese beiden Bäckermeister bedeutet, jeden Tag um 1.30Uhr Arbeitsbeginn, was dann erst mit dem gemeinsamen Mittagessen um 13.00Uhr endet. Während der Vorweihnachtszeit und an den Samstagen beginnt die Arbeitszeit bereits vor Mitternacht. "Eine absolute Herausforderung für junge Menschen" so Bugra Yilmazel, der junge Grüne Stadtratskandidat anerkennend.

Für den Seniorchef Gerhrad Sprossmann, heißt es als Rentner nun nicht die Hände in den Schoß legen, sondern in der Backstube weiter mithelfen aber zugleich die  Verantwortung den Söhnen übertragen, die nun in 4. Generation diesen Familienbetrieb weiterführen. Er hat sich immer geweigert, auch noch sonntags zu Backen. Ihm ist der Sonntag heilig. Die Menschen und die Maschinen brauchen diese Ruhe, so sein Lebensgrundsatz. Klaus Neunhoeffer, der grüne OB-Kandidat pflichtet ihm da bei und es entwickelt sich mit dem Pfarrersohn eine interessante Diskussion über den Verlust an sonntäglicher Ruhe.

Karin Holluba-Rau, die mit dem Seniorchef in die Schule in Unterreichenbach gegangen ist, erinnert an die Zeit ihrer Kindheit, als es in dem wesentlich kleineren Unterreichenbach noch drei Bäckerein gab. Sie fragt nach dem Überlebenschancen eines solchen Familienunternehmen, wenn Menschen beim Einkaufen nur noch nach dem Preis der Ware fragen und den Verlust an handwerklichen Können oft gar nicht mehr schmecken können, weil es kaum mehr solche Handwerksbäckereien gäbe. Martin Sprossmann antwortet überzeugt: "Die Werbung kommt bei uns wohl viel zu kurz, aber die beste Werbung ist einfach unsere Qualität!"

Und die Grünen zeigen sich begeistert, von der Philosophie des Betriebs, vom Können, vom handwerklichen Schaffen, von den Produkten und von der Leistung der jungen Meister samt ihrer Familie, die zusammensteht, um das alles zu schaffen.

Sprossmann

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