„Kulturmeter“ für Bernie Batke, Sonderpreis für Rudi Nobis

 

SCHWABACH  - Die Preisträger sind bereits im Vorfeld bekannt. Der „Kulturmeter“ der Schwabacher Grünen geht an den Musiker Bernie Batke und der „Sondermeter“ an Schwabachs Multi-Talent Rudi Nobis. Und doch macht es Moderator Klaus Neunhoeffer an diesem Sonntagvormittag im Luna-Theater spannend. Wer sind die beiden Laudatoren?

Selbst die Preisträger in der ersten Reihe sind gespannt auf die Überraschungsauftritte. Erster Akt: Klaus Neunhoeffer zückt sein Handy, wählt eine Nummer. „Das ist das Signal.“

Nach einigen Sekunden taucht die wohl skurrilste Gestalt der fränkischen Kulturszene auf: Roman Sörgel, besser bekannt als „Bembers“ — ein fränkischer Grantler, der eine gewisse Derbheit zu seinem Markenzeichen kultiviert hat.

Eine Künstler-Karriere

Bembers und Batke kennen sich seit Jahren. Für seinen Kumpel hält er eine grundsätzliche Abhandlung über das Künstlerdasein („Des kamma net lerna, des mou ma sei“) unter besonderer Berücksichtigung von Bernie Batkes kommunikativen Kümmernissen bei der Karriereentscheidung: „Abi hat er gmacht, studiern hätt’ a kenna. Pfeifferdeggel. Des hams se seine Eltern anders furgstellt.“

„Das war nicht so ganz leicht“, erinnert sich auch Bernie Batke. „Aber wenn der Bub in der Zeitung steht, dann ist es schon in Ordnung“, fügt er augenzwinkernd hinzu. Und in der Zeitung steht er öfter: Vor kurzem haben er und seine Band „Smokestack lightnin’“ bereits den Kulturpreis der Stadt Nürnberg erhalten. „Und dann dauerts a paar Wochen, bis a die Schwobocher mergen: Allmächd, des is ja aner vo uns“, kommentiert Bembers ironisch.

Improvisierte Einlage

Zusammen mit Vorjahrespreisträger Uwe Kamolz gibt Bernie Batke mit dem Stück „Take my Hand“ eine imponierende Kostprobe seines Könnens. „Das ist vielleicht die Geburt eines neuen Duos“, hofft Klaus Neunhoeffer, der anschließend den zweiten Akt genauso geheimnisvoll wie den ersten einleitet.

Die Laudatorin für den „Veranstaltungsminister, Mäzen und Bürgerfestmeister Rudi Nobis“ klingelt er aber nicht per Handy an. Ihr Einsatz beginnt musikalisch mit Marilyn Monroes Klassiker „I wanna be loved by You“, zu dem eine äußert elegante Dame im oberweitebetonten Abendkleid unter dem amüsierten Beifall des Publikums die Bühne betritt.

„Immer ein Charmeur“

Mit ihrer samtweichen Stimme, die dennoch entfernt an Rudi Nobis’ Freund Hartmut Hetzelein erinnert, berichtet „Carmen“ von ihrer tragischen Liebe zu „diesem tollen Mann“, der sie aber — kaum zu glauben — „immer übersehen“ hat. Dabei wäre doch auch sie so gerne eines seiner „Waggerla“ gewesen.

Erträglich macht die unerfüllte Sehnsucht nur die Erinnerung an all die Schlafwandlerbälle und den Weiberfasching drunten „im Tal“, wo Rudi Nobis aus einem verrufenen „Ami-Schuppen“ ein gepflegtes Tanzlokal mit Kultstatus gemacht hat.

Heitere Satire

Ein Geheimnis seines Erfolgs: „Du warst immer ein Charmeur erster Klasse.“ Und das nicht nur als Gastgeber, sondern auch in seinem vielfältigen ehrenamtlichen Engagement, etwa als Organisator und Moderator beim Bürgerfest. Hartmut Hetzelein trifft mit seiner köstlichen Persiflage Rudi Nobis’ Humor.

„Ich hatte meinen Traumberuf“, erzählt Nobis gerührt. In den schwierigen Anfangsjahren habe er überlegt, Schwabach zu verlassen. „Gott sei Dank bin ich geblieben“, sagt er rückblickend. „Denn es ist das schönste Gefühl eines Menschen, wenn du durch die Stadt gehst und jeder lächelt dich an. Ich bin richtig glücklich.“ 

© GÜNTHER WILHELM / SCHWABACHER TAGBLATT

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