Buchweizen - was wächst da auf den Äckern vor unserer Haustüre?

Buchweizen, das ist zur Zeit ein viel diskutiertes Nahrungsmittel. Immer mehr Menschen vertragen gesundheitlich das Klebereiweiß in den herkömmlichen Getreidearten nicht mehr und greifen deshalb vermehrt zu glutenfreiem Buchweizen.

Obwohl diese bucheckernartige Frucht des Knöterichgewächses jahrhunderte lang als Heidekorn auch bei uns auf sandigen, mageren Böden angebaut wurde, ist es fast in Vergessenheit geraten. Heute wird es vor allem aus China, den USA oder Kanada eingeführt.

Das war Anlass für die Schwabacher Grünen, zu schauen und zu hören, was da am Ende des Albersreuther Weges auf den Äckern wächst. Denn Karin Holluba-Rau von den Grünen und zuständig für das Thema gesundes Essen und Regionalität klagt immer wieder, dass viele Bionahrungsmittel importiert würden.

Deshalb fragten die neugierigen Grünen vor Ort nach, wie Demeterbauer Schwab auf die Idee kommt, hier bei uns Buchweizen anzubauen, vor allem dann, wenn er auf der gleichen Fläche die 5-fache Menge von z.B. Weizen ernten könnte.

Andreas Schwab erzählte vielen neugierigen ZuhörerInnen deshalb direkt vor Ort neben dem Buchweizenfeld, wieviel Investitionsrisiko und Mut im Versuch steckt, Buchweizen hier bei uns anzubauen. Der Anbau an sich ist relativ unproblematisch, er hat keine besonderen Ansrüche an Klima und Boden.  Inzwischen wird er vermehrt als  Gründüngung eingesetzt, was die interessierten Nachbarn gedacht hatten. Aber Buchweizen, der in den Handel kommt, muss nach der Ernte geschält werden, damit er für die menschliche Ernährung geeignet ist. In ganz Deutschland gibt es jedoch nur zwei Betriebe, die diese Technik beherrschen. Das bedeutet, dass zuerst eine mühsame, aufwändige und teure Vorbehandlung notwendig ist.

Frau Michaela Schwab, die Jungbäuerin des Betriebes, voller Ideen und Elan,  ist vom gesunden Produkt, das sie selbst vermarktet, voll überzeugt. Sie erzählt, dass der Ernährungswert des Buchweizens hoch ist, er enthält 72% beste Kohlenhydrtae, 9,8% hochwertiges pflanzliches Eiweiß, aber kein Klebereiweiß, das viele nicht vertragen, 1,7% gut verträgliche Fette und viele Mineralstoffe wie Kalzium, Kalium, Eisen, Magnesium, Fluor, die Vitamine, B1, B2, Vitamin E, Niacin und Rutin, das Antischlaganfallvitamin.

Der Junbauer Andreas Schwab dagegen schwärmt, dass Buchweizen vor allem dem Boden gut täte, es unterdrückt das problematische Unkraut Ampfer, das er als Biobauer nicht einfach mit Glyphosat wegspritzen würde und dürfe. Buchweizen lockere den Boden tiefgründig und sei gerade jetzt im Herbst eine wunderbare Nahrungspflanze für Bienen.

Dass Buchweizen in der gesunden Küche angekommen ist, zeigte das angerichtete vielseitige  Buchweizenbufet, das bei untergehender Sonne mitten in der Natur genüßlich probiert werden konnte. Da gab es frisch gebackenes glutenfreies Brot, verschiedene Buchweizenbratlinge mit Wildkräutersalat, Buchweizensalat, Buchweizenauflauf, Apfelküchle in Buchweizenpfannkuchenteig, Buchweizenkuchen und Buchweizen-Zwetschgentorte.

Ein Bilderbuchsommerabend der Grünen mitten im Grünen, bereichernd für Magen und Seele, verbunden mit dem Wunsch, dass der innovative Biobauer für seine mühevolle Arbeit auch seinen Preis bekommt. Dazu braucht es jedoch das Bewußtsein der Verbraucher und Verbraucherinnen für die Qualität von regionalen Produkten, die sich nicht nur auf das Produkt selbst beziehen, sondern eben auch auf den Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft, auf die Landschaftspflege der Bauern und auf die Qualität von Bioprodukten, durch deren Anbau eine zukunftsfähige Bodenpflege erfogt und die Artenvielfalt der Landschaft Bedeutung gewinnt.

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