Wir haben es satt! - Bauernhöfe statt Agrarindutrie

Ein ganzer Bus voller Verbaucher und Verbraucherinnen und Landwirte aus Schwabach und dem Landkreis Roth haben sich am vergangenen Samstag trotz Regen, Schnee und Sturm auf den Weg nach Berlin gemacht, um im Rahmen der grünen Woche für eine andere Agrarpolitik zu demonstrieren.

teilnehmer an der agrardemo

Auch in diesem Jahr zeigten hartgesottene, wind- und wetterfeste  Umweltengagierte vom Bund Naturschutz, der Zivicourage Roth/Schwabach und den Grünen, wie wichtig ihnen die Diskussion um eine dringend notwendige Agrarwende nicht nur vor Ort, sondern mit einer beeindruckenden Demonstration an den Schalthebeln der Macht, also vor dem Kanzleramt in Berlin ist.

Wir haben es satt, dass ständig irgendwelche Lebensmittelskandale von uns Verbraucher und Verbaucherinnen ausgebadet werden müssen, während uns die Politik ständig verlogen versichert, dass nirgendwo auf der Welt die Nahrungsmittel so sicher wären als bei uns in Deutschland.

Wir haben es satt, dass unsere Landwirtschaft, die Produzenten unserer Nahrungsmittel und die Pfleger unserer Landschaft mehr und mehr industriellen und politischen Abhängigleiten  ausgeliefert ist.

Wir haben es satt, dass die Folgekosten der hochsubventionierten Agrarindustrie, z.B. die Reinhaltung des Grundwassers, die Verbeitung von antibiotikaresistenten Keimen, das Tierleid in der Masttierhaltung von jedem von uns mitbezahlt werden muss.

Wir haben es satt, dass durch die Lobbyarbeit der Vorstandsherren des Bauernverbandes ständig der Naturschutz gegen die bäuerliche Landwirtschaft ausgespielt wird.
Wir haben es satt, dass die Agro-Gentechnik, die  von den meisten Menschen in unserem Land abgelehnt wird, uns trotzdem ständig durch die Hintertür mit Forschunggeldern und neuen EU-Regelungen wieder untergejubelt werden soll.

Wir haben es satt, dass vordergründig inzwischen fast alle Parteien keine Agrogentechik mehr haben wollen, aber zugleich schert sich unsere Bundesagrarministerin Aigner  nicht um die Verbaucherbedürfnisse und stimmt im Rahmen der EU-Entscheidungen für die Zulassung von vier gentechnisch veränderten Soja-Pflanzen, die dann nach dem Willen der Agrarindustrie als Futter- und Lebensmittel nach Europa importiert werden können.

Noch viel mehr solche „Wir haben es satt“ Gedanken waren Motivation für dieses kalte Unterfangen, mit dabei zu sein in Berlin. Im Agrarbündnis vereint werden Landwirte und Verbaucher und Verbaucherinnen weiterhin für eine Agrarwende ohne Agro-Gentechnik und Patentierung von Lebensmitteln streiten.

Zu Recht demonstrierten am Wochenende Tausende Menschen gegen Gentechnik und die Eu-Agrar-Politik der Bundesregierung. Denn gegen ihren Willen hat die Mehrheit der EU-Mitgliedsländer letzte Woche, darunter auch Deutschland, Spanien, Niederlande und Großbritannien, für die Zulassung von vier gentechnisch veränderten Soja-Pflanzen gestimmt.  Verschiedene Verbände hatten schon im Vorfeld davor gewarnt, dem Antrag zuzustimmen, weil Pestizid-Rückstände auf den Soja-Pflanzen dadurch in die Nahrungskette gelangen können. Der Anbau bedeute ein Risiko für die damit arbeitenden Landwirte sowie für die biologische Vielfalt. Drei der Soja-Pflanzen sind durch die gentechnische Veränderung resistent gegen Herbizide gemacht. Christoph Then von dem Verein Testbiotech weist darauf hin, dass die Anwendung einiger dieser Spritzmittel in Deutschland bereits verboten ist bzw. bald verboten wird.
Im Vorfeld der Demonstration am Samstag lief das erste Mal der Dokumentar-Film „Raising Resistance“ im Kino. Er zeigt eindrucksvoll, wie Kleinbauern in Paraguay gegen den Anbau von Gentech-Soja kämpfen, der ihre Lebensgrundlage zerstört.

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