Informationsfahrt der Grünen zum Thema "Schulmilch"

SCHWABACH/TRAUTSKIRCHEN (stt) – Vollends begeistert waren die drei Stadtratsmitglieder der Grünen über den Unternehmergeist des Landwirts, als sie gemeinsam mit Bezirksrätin Birgit Raab Werner Ströbel besucht haben. Der 44-jährige aus Trautskirchen im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad-Windsheim ist der mittelfränkische Pionier in Sachen Direktvermarktung von Vollmilch und Milchprodukten.

Karin Holluba-Rau, Petra Novotny und Klaus Neunhoeffer konnten sich mit eigenen Augen davon überzeugen, dass Erfolg in der Milch-Direktvermarktung möglich ist. „Wir sehen darin auch eine sinnvolle Alternative für Landwirte in Schwabach und Umgebung“, meinte Holluba-Rau.

Eingestiegen in dieses Geschäft ist Ströbel 2001. Heute verarbeitet er zwei Drittel seiner Gesamtproduktion von 300 000 Litern zu „naturbelassenen Produkten aus der Region mit Frischegarantie“, wie es in seinem Werbeflyer heißt. Ströbel setzt dabei auf ein breites Produktspektrum, das er zum größten Teil in Einwegverpackungen anbietet. 700 Privatkunden und 30 Schulen versorgt Werner Ströbel im Umkreis von 40 Kilometern mit Vollmilch, Kakao, Eiskaffee, Joghurt, Quark, Frischkäse sowie Joghurt- und Molkedrinks. „Als erster Milchhof Deutschlands nutzen wir kompostierbare Einwegbecher aus nachwachsenden Rohstoffen“, erklärt der Milchbauer mit 55 Kühen im Außenklima-Laufstall. 

Der Rednitzhembacher Hofchef Kurt Zwingel und seine Tochter Katharina setzen bereits auf Lieferservice für Vollmilch und Joghurt. Die Nasbacher Landwirtsfamilie Adel vertreibt Milch ebenso über ihren Hofladen wie Manfred Wagner in Gustenfelden. Für Herbert Adel wäre eine Ausweitung  nach dem Vorbild Ströbels durchaus denkbar. „Entscheidend ist die Nachfrage“, sagt er. „Denn es wären Investitionen von 100 000 bis 150 000 Euro nötig“, rechnet Adel vor. Eine Hofmolkerei mit Pasteurisierung und Produktionseinheiten müsse außerdem über eine EU-Zertifizierung verfügen, weiß er. Die Kooperation mit Schulen findet Adel beispielhaft. Auch bei den Zwingels hält man eine Ausweitung des Produktspektrums für denkbar. Bislang aber wird in Rednitzhembach ausschließlich mit wiederverwendbaren Kunststoffbehältern gearbeitet. Insbesondere für den Einstieg in Schulen sei aber wohl der Vertrieb in biologisch abbaubaren Einwegverpackungen der richtige Weg.

Landwirt Werner Ströbel, Bezirksrätin Birgit Raab, Petra Novotny, Sylvia Lorenz (AKG), Klaus Neunhoeffer, Karin Holluba-Rau.

Bericht und Fotos: Robert Schmitt

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