Ehrgeiziges Energie-Ziel: Energiebündel Roth-Schwabach e.V. gegründet

LANDKREIS ROTH - Im Sitzungssaal des Kreistags Roth haben am vergangenen Freitag 54 Vertreter von Gemeinden, Parteien und Verbänden sowie Einzelpersonen den Verein «Energiebündel Roth-Schwabach« gegründet.

Hauptziel des Vereins ist es anzustreben, dass der gesamte Energieverbrauch in Schwabach und dem Landkreis Roth bis 2030 ausschließlich aus erneuerbaren Quellen der Region gedeckt wird. Besonders wichtig war es den Autoren der Satzung, ein möglichst breites Bündnis zu schmieden, in dem sämtliche Parteien sowie Energie- und Umweltorganisationen vertreten sind. Sie können auch dann Mitglied des Vereins werden, wenn sie keine juristischen Personen sind, was insbesondere einen Zugang der verschiedenen Parteiorganisationen ermöglicht. Ferner sieht die Satzung vor, dass sie als Beisitzer auch Vorstandsmitglieder werden und sich dann durch Bevollmächtigte vertreten lassen.

Zum Vorsitzenden bestimmten die Gründungsmitglieder einstimmig den 58-jährigen Unternehmensberater Werner Emmer aus Schwanstetten. Ebenfalls einstimmig zum stellvertretenden Vorsitzenden wurde der Schwabacher Architekt Willi Faaß gewählt. Der 50-Jährige ist beim Hochbauamt der Stadt Schwabach beschäftigt. Unter den zwölf gewählten Beisitzern sind mit CSU, SPD, Grünen, Freien Wählern, FDP, ÖDP und Linken sieben Parteien sowie Bund Naturschutz, LBV und Bauernverband vertreten. Die Wärme- und Stromgemeinschaft Schwabach (WSG) und die Energieagentur des Landkreises komplettieren die Beisitzerschaft. Dem engeren Vorstand gehören noch Hartmut Siegling aus Schwanstetten als Schatzmeister, Angelika Majchrzak-Rummel aus Schwabach als Schriftführerin sowie Hermann Lorenz aus Roth als Pressesprecher an. Revisoren sind Almut Churavy aus Schwabach und Georg Stanzel aus Hilpoltstein.

Vorsitzender Werner Emmer kündigte an, der Verein werde alsbald eine operative Einheit bilden, um konkrete Projekte umzusetzen. Als Beispiel nannte er Wärme-Strom-Kopplung und alternativen Stromvertrieb. Ferner könne das Energiebündel bei der Erstellung von Energiekonzepten der Gemeinden mitwirken und bei konkreten kommunalen Vorhaben beratend Unterstützung leisten.

Einige Gemeinden waren durch 1. oder stellvertretende Bürgermeister selbst vertreten. Wendelsteins Gemeindeoberhaupt Werner Langhans erklärte für seine Gemeinde ebenso den Beitritt zum Energiebündel wie der Büchenbacher Bürgermeister Helmut Bauz.

Mit Blick auf den Landkreis stellte Werner Emmer fest, dessen Energiepolitik sei «weitgehend deckungsgleich mit den Zielen unseres Vereins«. Aus diesem Grund werde man «vertiefende Gespräche mit den Landkreisvertretern suchen«. Zuvor hatte Landrat Herbert Eckstein in seinem Grußwort hervorgehoben, der Landkreis habe bereits weitreichende Maßnahmen in Sachen Klimaschutz und Kohlendioxidreduzierung ergriffen. «Wir haben Zeichen gesetzt«, sagte Eckstein und zählte die Gründung der Energieagentur, den Bau zweier Hackschnitzelheizwerke, den Passivhausstandard des Gymnasiums Wendelstein und den Strombezug aus Wasserkraft auf. Der Schwabacher Bürgermeister Roland Oeser fand gemeinsame Schritte kommunaler Gebietskörperschaften auf dem Weg zur Energiewende wichtig und wünschte der Arbeit des Vereins viel Erfolg.


Der Vorstand des neugegründeten Vereins.

Text u. Foto: Robert Schmitt
© ROTH-HILPOLTSTEINER VOLKSZEITUNG/SCHWABACHER TAGBLATT

zurück

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>