24.07.08: Die Chance ökologischer Innovation

Vom Nürnberger Flughafen zu seinem Abendtermin in Erlangen ist es nur ein Katzensprung. Doch Grünen-Bundesvorsitzender Reinhard Bütikofer machte am Dienstag einen Umweg über Schwabach. Sein Ziel: Die kleine Schwabacher Entwicklerfirma «Bambutec», die mit ihren neuen Holzkonstruktionen Großes vorhat.

SCHWABACH (gw) - Reinhard Bütikofer hat das erste Wort. Aber der will es gar nicht. Das kurze Statement zur großen Bundespolitik, um das ihn Grünen-Bezirkstagskandidatin Karin Holluba-Rau bittet, kann warten. «Warum fangen wir nicht mit ihm an?», fragt der Grünen-Bundesvorsitzende und schaut Ulrich Wallner erwartungsvoll an.

Der Chef der Schwabacher Firma «Bambutec» hat sich auf den Promi-Besuch gut vorbereitet und eine Holzfräse im Garten in der Rennmühle aufgebaut. «Wir sind nur fünf Leutchen, aber wir haben Großes vor», sagt Wallner.

Was aber ist «Bambutec»? «Etwas ganz Spezielles, etwas ganz Neues: Eine Verbindungstechnik für hochfeste Tragstrukturen, die die enormen Vorteile von Naturholz nutzt», erläutert Wallner. Das gelte nicht nur für Bambus, sondern auch für heimische Hölzer wie Kastanie, Eiche oder die Robinie.

Holz sei enorm fest, beständig, tragfähig und zwölf Mal leichter als Stahl. Und dann sagt er etwas für den Laien Unglaubliches: «Mit der richtigen Verbindungstechnik könnten wir aus Holz Hochhäuser noch wesentlich effizienter und höher bauen.»

Wallner sieht ein «Riesenpotenzial», etwa für den Hausbau in Schwellenländern wie Indien oder China. Er zeigt Bausteine aus Holz und Lehm. «Das ist wie bei Lego: Die stecken sie einfach zusammen.» Erste Referenz-Objekte sind bereits Wirklichkeit. Eine Brücke in Spanien, eine Autohalle in Sulzbach-Rosenberg, Carports, Freisitze für den Garten: Möglich ist vieles. «Wir sind aber keine Baufirma. Wir sind Entwickler», betont Ulrich Wallner. «Und wir suchen Partner, um unsere 100 Patente umzusetzen.»

Bütikofer zeigt sich als interessierter Zuhörer. Das Schlusswort aber gehört ihm. «In Ideen wie bei Bambutec steckt eine tiefe Botschaft: Die Verbindung von Ökologie und technischer Innovation.» Nur sie biete eine Chance, die drohende Öko-Katastrophe abzuwenden. «Wir leben in einer sehr chancenreichen Zeit.» Die Grünen setzen auf erneuerbare Energien, mehr Effizienz und Sparen etwa durch Wärmedämmung.

Und Atomkraft? Die bleibt auch für Karin Holluba-Rau und die beiden Landtagskandidatinnen Renate Krilles (Schwabach) und Dr. Ursula Burkhardt (Roth) nur eines: absolut kein Thema.

© SCHWABACHER TAGBLATT - Foto: Wilhelm

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