25.09.2007 Klimaschutz in der Stadt

“Die Stadt muss mehr tun”

Bundestagsabgeordneter Hans-Josef Fell in Schwabach

SCHWABACH (stt) - “Handeln, Handeln, Handeln” hat der kalifornische Ministerpräsident Arnold Schwarzenegger diese Woche vor der UN-Klimakonferenz in New York gefordert. So lautete auch die Botschaft von Hans-Josef Fell während seines Referats zum Thema “Klimaschutz in der Stadt” in Schwabach. Der Physiker und Bundestagsabgeordnete der Grünen hat zahlreiche konkrete Handlungsfelder für die Stadtpolitiker aufgezählt und auch eine konkrete Wahlempfehlung abgegeben. “Wählen Sie Roland Oeser, dann kommt der Klimaschutz hier richtig in Schwung.”

Nach Meinung Fells müssen Städte in Sachen Klimaschutz wesentlich aktiver werden. “80 Prozent aller klimaschädlichen Gase stammen aus der Verbrennung fossiler Energieträger”, sagt er. Das sei aber nur der eine Grund, der eine Umstellung auf erneuerbare Energien erforderlich mache. “Die Ressourcen gehen zur Neige”, versichert er, darauf sei auch der künftig noch stärker werdende Preisanstieg bei Erdöl und Erdgas zurückzu-führen.

Deshalb müssen Kommunen zunehmend auf ein Mix aus erneuerbaren Energieformen setzen. “Sonst werden sie in ihrer Stadt keine wirtschaft-liche Stabilität haben”, prophezeit Fell und sieht gerade bei den sozial Schwachen massive Probleme heraufziehen. “Sie werden ihre Wohnung nicht mehr heizen können.”

Für Hans-Josef Fell gibt es keinen Zweifel: Ein Mix aus erneuerbaren Energien gepaart mit Einsparung und besserer Dämmung ist in der Lage, unseren Bedarf an Strom und Heizwärme zu decken. Strom kann aus Wind- und Wasserkraft sowie Biogas und Photovoltaik erzeugt werden. Moderne Heizungen und Brennstoffzellen, Erdwärme, Holzpellets und Solarwärme auf dem Dach sorgen für warme Wohnungen und heißes Wasser. “Die Vielfalt der erneuerbaren Energien ist die Lösung”, sagt Fell. Handeln müssen dazu auch die Kommunen. “Bauen sie Windräder und Biogas- anlagen”, lautet sein Ratschlag an den Schwabacher Stadtrat.

Wie stark Dämmung, neue Fenster und moderne Heiztechnik helfen können, zeigt ein Beitrag aus dem Publikum. “1991 habe ich pro Jahr 3800 Liter Heizöl gebraucht”, sagt ein Hausbesitzer aus Rohr. “Vergangenes Jahr waren es nur mehr 1000 Liter.”

In Sachen Mobilität plädiert der Bundestagsabgeordnete der Grünen für Biokraftstoffe, Hybridmotoren und den Umstieg auf Elektromobile. “Stellen sie ihren Fuhrpark um”, fordert der Politiker in Richtung der Stadt Schwabach. Seiner Meinung nach wird es in wenigen Jahren “erdölfreie Autos” aus Japan und entsprechende Zweiräder aus China geben. “In den Zentren dort fahren keine Motorräder mit Verbrennungsmotor mehr”, hat er selbst festgestellt.

Fell redet nicht nur. Er besitzt ebenfalls ein Solarmobil. “Mit zehn Quadrat-metern Solarzellen auf meinem Dach fahre ich 10000 Kilometer pro Jahr bei einer Spitzengeschwindigkeit von 80 Kilometern”, berichtet Fell. “Mit einem Wirkungsgrad von 90 Prozent”, rechnet er vor. Zum Vergleich: “Der von Benzinmotoren liegt bei 35 Prozent.”



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