Stiefkind Radverkehr in Schwabach


Die Förderung des Radverkehrs steht seit langem bundesweit auf der Agenda, in Städten bilden sich Initiativen (Bürgerbegehren Radentscheid in München, Flashmob auf Rädern in vielen Kommunen). Das Thema wird auch vom Schwabacher Tagblatt aufgegriffen. So wurde über den Fahrradklima-Test des ADFC „Sehr schlecht abgeschnitten“ berichtet und ebenso über die Erhebung „Mobilität in Deutschland – Das Auto bleibt klarer Favorit“.

Die Stadtratsfraktion Bündnis90/Die Grünen versucht nun erneut, die eher missliche Situation des Radverkehrs in Schwabach mit einem Antragspaket zu verbessern. Zwar gibt es seit September 2017 ein umfangreiches Radverkehrskonzept, aber spürbare Verbesserungen sind nicht festzustellen. Mit dem Antrag sollen bisherige und in Umsetzung befindliche Maßnahmen (2019/2020) vorgestellt werden. Bekannt ist, daß finanzielle Mittel sind vorhanden, die teilweise 2018 gar nicht abgerufen worden sind! Besonders ärgerlich sind die langsam verblassenden Markierungen der Radschutzstreifen und die Kennzeichnung im Aufstellbereich vor den Ampeln, die schon häufig von den Grünen angemahnt wurden. Sie werden regelmäßig von Autofahrern übersehen oder auch bewußt mißachtet. Das Bedürfnis der RadfahrerInnen nach Raum im Straßenverkehr kann so einfach ignoriert werden.

Des Weiteren zielt der Antrag zur allgemeinen Stärkung des Radverkehrs auf Förderung von Lastenrädern, auch als E-Bikes, da deren Nutzung besonders im Innenstadtbereich den motorisierten Individualverkehr entlasten können. Dabei könnten Lastenfahrräder sowohl im gewerblichen Bereich für Handwerker als auch bei Lieferservice und Kurierdienste als auch im privaten Bereich z.B. für die Fahrten von Kleinkindern zum Kindergarten und zur Schule genutzt werden. Sie sind schonend für das Klima, energiesparend, verursachen keinen Lärm, erzeugen kein Parkplatzproblem, reduzieren den Autoverkehr. Viele Städte bemühen sich inzwischen um diese umweltfreundliche Entwicklung, auch, weil das Bundesumweltministerium seit letztem Jahr den Kauf von Lastenrädern für Kleinserien fördert.

Ein Beitritt zur Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen ist nach Ansicht der Grünen ein weiterer Schritt zu mehr Radinfrastruktur, zu mehr Radkultur, zu mehr Sicherheit und zu mehr Klimaschutz. Ein Erfahrungsaustausch, gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit und Best-Practice-Beispiele könnten dazu führen, dass auch Schwabach Anschluss findet an eine Mobilitätswende, die aus vielerlei Gründen dringend erforderlich ist.

Wie schlecht es um den Radverkehr in Schwabach steht, zeigt das Beispiel Bahnhofstraße. Da mußte das Radfahren auf dem Gehsteig zurückgenommen werden. Reste der verbliebenen Kennzeichnung sind noch zu erkennen. Aber neue Lösungen für einen sicheren Radverkehr sind nicht in Sicht.



Die Bahnhofstraße als Beispiel für besonders schlechte Radwegführung.




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